Samstag, 5. November 2016

Himmelmoor- Willkommen im Blumenerdeland

Ganz schön weit weg von zu Hause liegt das Himmelmoor. Gut, daß wir heute einen Termin im Hamburger Westen hatten und darum ja schon mal in der Nähe waren.

Für unsere Verhältnisse waren wir mal ganz gut vorbereitet. Frauchen hatte sich ein paar Karten angeguckt und grob eine Idee, was sie da sehen wollte und wie lang die Wege sind. Irgendwie ist sie etwas Sachsenwald-geschädigt. Es gab da mal einen Ausflug, bei dem wir uns grenzenlos verlaufen hatten und selbst kurz vor Dunkelheit keinen Plan mehr hatten, in welche Richtung wir mußten. Im gesamten Wald war kein Wegweiser zu finden und wir haben wohl nur überlebt, weil uns ein nettes Pärchen zur Bille zurück gegoogled hat und wir daraufhin immer nur dem Bachlauf folgen mußten. Das war knapp, beinahe wäre ich verhungert...

Dieses Mal waren wir also auf der sicheren Seite. Wäre aber nicht nötig gewesen, weil erstens an jedem dicken Baum auch ein Schild steht und es zweitens eigentlich nur in einem großen und einem kleinen Kreis um das Torffeld geht. Also dann...



Start war an einem großen Gebäude. Was denn nun? Werksbesichtigung? Glücklicherweise nicht. Von dort aus geht es direkt ins Moor und dort fährt sogar manchmal ein Zug. Klein und ohne Dach, aber er hat Schienen durch das halbe Moor. Und manchmal sind die so locker, dass sie sich hochbiegen, wenn man auf einer Seite drauf tritt. Überhaupt ist der Boden hier ziemlicher Wabbelkram und man hat die ganze Zeit das Gefühl, man läuft in Frauchens Blumenbeet. Zudem gibt es überall Aussichtspunkte, auf die man hochjagen kann (und für Frauchen dort Foto-Stillsitzen muss) und für echte Gefahrensucher gibt es auch Schlangen. Kreuzodder Tummelplatz. Die haben Geschmack, lässt sich aushalten hier. Aber gesehen habe ich keine. Sonst hätte ich die...!!! naja, oder hätte einfach gehofft, daß sie mich nicht beißt und wäre schnell weggelaufen. Die Bäche hier sind auch ganz braun. Das war mir etwas suspekt, aber einmal bin ich an der Kante abgerutscht und mit einem Bein da rein und ich muß sagen, es ist noch dran. Man weiß ja nicht, wo die versprochenen Kreuzottern überall lauern können.







In der Mitte auf dem Torffeld ist es fast wie auf einem anderen Planeten. Da gibt es nicht mal mehr Gras, alles schwarz. Leute mit Schuhen können über ein Rohr über den Matschgraben balancieren. Leute wie wir ohne Schuhe haben nen tollen Matschgraben zum durchtoben. Und Leute wie ich mit güldenem Prinzessinenfell haben die ultimative Foto-Location.




 







Und weil Frauchen mal wieder alles auf einmal sehen wollte, sind wir dann auch direkt den äußeren Rundweg auch nochmal gelaufen. Da ist es aber weniger spektakulär und falls Euch das mal jemand versuchen sollte einzureden: Nein, man kann den nicht abkürzen. Dafür haben wir dann aber (nachdem wir drei Dörfer gekreuzt hatten) auch noch die letzte Ecke des Moores zu sehen bekommen. Jetzt eine Fahrkarte für die Torfbahn, das wäre es gewesen... Müde vom erkunden und genau mit Einbruch der Dunkelheit sind wir nach fast drei Stunden Marsch wieder am Auto angekommen und haben uns damit heute den Titel "Torfnasen des Tages" mehr als verdient.



Es fährt kein Zug nach irgendwo...