Samstag, 29. April 2017

Zwischen Seebären und Steiltreppen - mein Abenteuer auf der Cap San Diego

Ahoi, Ihr Landratten. Frauchen und ich waren heute auf großer Abenteuer-Fahrt. Auf einem Schiff, wobei die Fahrt eher vorher mit der S-Bahn statt fand, denn der Kahn hat sich nur leicht schaukelnd hin und her bewegt. Der könnte aber, wenn er will. Denn die Cap San Diego ist das größte, fahrtüchtige Museeumsfrachtschiff der Welt. Zu tun gab es aber auch hier im Hafen genug. Aber von vorn.

Nachdem Frauchen und ich quasi aus dem Bett gefallen worden sind und uns dann mit der S-Bahn in den Hamburger Hafen gequält haben (S-Bahn fahren find´ich immer aufregend. Da muss man erstmal den Überblick behalten, wenn man, wie gehabt, immer ganz großkotzig vor Frauchen wissen will, wo es längst geht...), haben wir uns vor dem großen Schiff mit einer Menge Hunden und Leuten getroffen, von denen ich keinen kannte. Alle bepackt wie wir.



Nach kurzer Vorstellungsrunde ging es für uns mit Ausblick ganz nobel auf´s Pooldeck. Ganz schön windig dort und so bekam ich doch tatsächlich meinen Bademantel als Windschutz angezogen. Warum wir den mit hatten bleibt mir ein Rätsel, denn zum baden waren wir nicht hier. Frauchen war erstmal für eine Weile in den etwas müffeligen Lagerräumen im Bauch des Schiffes verschwunden und so hatte ich genug Zeit um alle Leute dazu zu bewegen, mich zu betüddeln. Als sie wieder kam, ging es auch für mich ziemlich bald los und langsam wurde klar, dass wir hier zum Trailen aufgelaufen waren.

Also dann mal los: Rüssel justiert, ab ins Glas zu dem Geruchsgegenstand und dann Fahrt aufgenommen über den hinteren Teil des Pooldecks. Eigentlich war es trotz Windes recht einfach, dem Trail zu folgen. Wenn da halt nicht so irre viele Dinge im Weg gewesen wären, die man sonst mal so gar nicht kennt. Alle paar Meter eine Tür, steile Treppen, noch viel schlimmer: enge, steile Treppen. Gar nicht so einfach, wenn der Riechkolben am Boden klebt und man oben von seinem eigenen Hintern überholt wird. Deal mit Frauchen nachdem ich mal richtig Stress bekommen hatte, weil ich nicht so schnell vorwärts kam, wie ich wollte: ich zeige die Treppe an und sie schleppt mich runter. Eselarbeit ist was für den, der hinten läuft. Und wenn ihr Leinenhandling schon so furchtbar ist, dann kann sie mir wenigstens so das Leben erleichtern. Gut, da murrt sie auch nicht. Schließlich sind wir ja ein Team. So haben wir uns durchgebissen bis in den Laderaum. Endpool, da war die Begeisterung groß und mir hing vor Freude die Zunge raus. Nun mussten wir nur noch die Person finden. Die Verstecke hier sind großartig. Nix zu sehen, fast wie Ostern. In einer Abseite des Raumes bin ich fündig geworden und habe meine verdiente Schale Thunfisch mit Joghurt und Paula´s Frauchen in Empfang genommen. Frauchen und ich völlig fertig. Das war chaotisch, aber wir haben es geschafft. Gregor vom Suchhundezentrum Lüneburg hat uns netterweise die ganze Zeit mit dem Handy verfolgt und so haben wir, trotz enger Gänge und wenig Licht, ein paar Bilder von unserem ersten Einsatz an Bord. Vielen Dank dafür.






















Nach der Aktion sind mir dann doch erstmal kurz die Augen zugefallen, während Frauchen immer noch ziemlich aufgeregt war, ob das nicht doch etwas viel für mich ist. Eigentlich fehlt mir ja der empfohlene "grüne Gürtel" für diesen Ausflug. Aber kein Problem, da habe ich einfach mal über das geschlafen, was ich da gesehen habe und dann ging es schon besser.

Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck...lalala...
Nach der Mittagspause (von dem leckeren Zeug habe ich nichts abbekommen, aber heute durfte ich mich wohl nicht wirklich beschweren, ich hatte schließlich 5 Mahlzeiten am Ende des Tages...) stand dann mein 2. Einsatz an. Erstmal mußten wir in Luke 1 des Schiffes warten. Da wurde früher Tierhäute und Innereien von Südamerika drin nach Hamburg verschifft. Blieb uns schleierhaft, wer die nach ca. 4 Wochen Fahrt bis nach Hause dann immer noch verwenden wollte.

Luken-Selfie


 Nun ist da jedenfalls eine Kunstausstellung und genau zwischen den Bildern startete mein zweiter Trail, der uns von dort aus eine Treppe hoch, über´s Deck und runter vom Schiff führte. Nachdem ich mich kurz vergewissert hatte, dass niemand im Wasser war (nichts, nicht mal ne Ente...) bin ich schnurstracks über die schwimmenden und knarzenden Wackel-Pontons gerüsselt. Da am Ende, da hätte es sein sollen, aber es war niemand zu sehen. Erst auf den zweiten Blick habe ich Gregor hinter einer Holzwand gefunden. Mit bestem Blick auf die Elbphilharmonie. Bestimmt das Plätzchen mit der besten Aussicht, aber mir ist beim fressen fast das Hühnchen aus dem Maul gefallen, so hat das gewackelt da.



Dann erstmal wieder lässig die Pfoten am Pool baumeln lassen. Auf Chillout wird hier immer großten Wert gelegt und ich finde, hier kann man es aushalten. Mein letzter Weg war dann wieder die Meisterprüfung für mich. Am Bistro vorbei und wieder direkt in den Bereich mit den steilen Treppen. Ging dann aber, mittlerweile war ich Treppenspezialist und hab das unfallfrei gemeistert. Meine gesuchte Person saß auf dem Bett in einer Kajüte. Mission erfüllt, letzten Futter-Topf getankt. Frauchen war der vermutlich stolzeste Mensch auf diesem Schiff - alles richtig gemacht.