Samstag, 16. April 2016

Böen und Blumen

Der nächste Tag begann damit, dass wir uns beim essen alle hoffnungslos über den Haufen gerannt haben. Reisetasche (eine von zwei, die andere ist schon im Auto geblieben, weil´s Zimmer zu klein war...), zwei irre, verfressenen Retriever und nur ein schmaler Gang zum Ausweichen - das ist schon für Fortgeschrittene. Zumindest kann man sich sicher sein, dass sich niemand (also Quito) unbemerkt an das Essen anschleichen kann, wenn man am Ende des Ganges diniert.

Dann alles wieder ins Auto und runter an den Strand. Nordseestrand beim Morgenspaziergang finden wir allererste Sahne. Und weil der Wind günstig stand, gab es auch ne Menge Wellen und Schaum und fliegende Ohren. Also haben wir die Gunst der Stunde für ne Schaumparty genutzt und sind völlig grün zurück ins Auto. Frauchen übrigens auch, die hat auch ordentlich was von dem Zeug abbekommen.












Auf kleinen Strassen und vorbei an vielen Feldern, die allesamt etwas coolere Farben haben als zu Hause, sind wir irgendwann an einem Park angekommen. Quito und ich sind natürlich in freudiger Erwartung gewesen, dass jetzt noch was kommt, was die Schaumparty toppt, aber ehrlich gesagt, war es da eher langweilig. Es gab Blumen, Blumen, Blumen, Quito durfte nirgends hinschiffen und Frauchen war irgendwann selbst genervt, weil sie nicht in Ruhe fotografieren konnte. Sehen konnte man auch nicht viel. Überall Menschenbeine...



Während das Telefon klingelte und Frauchen versuchte, jemandem zu erklären, dass das Internet auf dem Handy nicht funktionierte (Internet ist wichtig, damit bestellt man Hundefutter,klar oder...?), habe ich mal einen Teil des Parkes etwas umgestaltet. Einfach mal etwas den Rasen vertikutiert, muss ja auch Luft ran. Dann habe ich mir die rosa Blumen angeguckt. Naja, immerhin rosa... Interessanterweise fanden uns hier alle Menschen total niedlich, egal, ob man gerade die Botanik zerlegt hat oder nicht. Egal wo man stand, ständig kam jemand zum streicheln und einmal würden wir sogar von einer Japanischen Gruppe für ein Foto ausgeliehen. Frauchen hatte mittlerweile das Fotografieren mit der Kamera aufgegeben und den Leute brav erklärt, wo wir herkamen, Bilder von deren Hunden bewundert und in mindestens 6 Sprachen gelernt, was schöner Hund heißt. Lief also...


Das Kabi hat ne Zwiebel auf dem Kopf 










Langte dann auch für heute mit Blümchen und Touristen fanden wir. Ab ging es mit dem Auto und dem ganzen Gepäck und wir hatten erstmal Zeit für ne Mütze voll Schlaf. Unsere nächste Station war die Fähre, die uns laut Frauchen nach Texel bringen sollte. Ganz viel Hundespass und Platz. Dafür musste allerdings erstmal unser Auto samt uns im Bauch dieses riesigen Schiffes verschwinden. Ich hab mir auf der Fahrt schön meine Pfote wund geleckt - hatte nix zu tun, konnte nicht einfach so schlafen...


Fähre ist gruselig, sagt Quito.
Angekommen in de Cocksdorp haben wir natürlich erstmal nen kurzen Abstecher in die Botanik gemacht. Marcel und Alinda, denen die Pension gehört, haben selbst einen Labrador und somit haben die uns zielsicher gleich in einen kleinen Wald geschickt. Kein Wasser, weil wir ja gleich noch ins Restaurant wollten ;-) Die Strasse dahin heißt Flietspad. Komischer Name, aber dazu später mehr...

Der Wald ist super interessant, weil sich hier die Hundsociety der Umgebung trifft, plus Ponys, Camper und was weiß ich nicht noch alles. Volle Punkte auf der Spaß-Skala bekommt von mir auch der elegant um die Ecke gelegene und somit für Frauchen nicht sichtige kleine Teich. Und deutsche Kommandos funktionieren bei mir hier in Holland jetzt auch nicht mehr. Insofern kamen wir nun nicht nur naß, sondern auch noch stinkend wie die Brackenten kurz vor Küchenschluss ins Restaurant gewackelt. Hat aber keiner was gesagt, die wissen, was Hunde glücklich macht.

Frauchen war übrigens auch glücklich. Das Essen roch grossartig und dazu gab es noch nen Zorgeloos-Tee. Der ist hier Programm. Quitsch und ich sind auch direkt zorgeloos unter dem Tisch eingeschlummert. Volles Programm mit Träumen und so schon direkt im Restaurant. Die Abendrunde haben wir dann alle komplett verschlafen.

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